Opel Zafira - 2017
Ein stets unterschätzter und wenig beachteter Fahrzeughersteller ist Opel. Durch wenig Verkaufserfolg fand 2017 gar ein Verkauf an den französischen Konkurrenten Peugeot statt. Dabei bietet Opel zu geringen Preisen sehr viel Technik in seinen Autos. Zudem sind die Werkstattpreise deutlich niedriger als bei VW und das Problem mit der Haltbarkeit scheint auch gelöst zu sein. Warum also der Mangel an verkauften Autos? Wir haben uns den Opel Zafira einmal genauer angesehen um der Sache vielleicht auf den Grund gehen zu können.
Auf den ersten Blick ist der Zafira ein stylischer Familienvan. Die Front erinnert stark an den Opel Insignia. Generell können die neuen Opelmodelle mit frischem Design überzeugen. Innen bietet der Zafira viel Platz sowohl für Fahrer und Beifahrer als auch für die Passagiere im Fond. Der Kofferraum ist dabei auch nicht zu klein geraten. Angenehm ist für Fahrer und Beifahrer der große Abstand zur Windschutzscheibe. Das Auto ist zwar mit reichlich Airbags ausgestattet, so wird einem aber zusätzlich ein sicheres Gefühl durch die großzügige Knautschzone vermittelt. Technisch spielt der Zafira, wie bereits erwähnt, alle Stücke. Von Sitzheizung über Totwinkelassistent bis zu den Parksensoren ist alles an Bord. Über die Qualität des Totwinkelassistenten schweigen wir jetzt mal lieber aber alles andere funktioniert tadellos. Im Alltag lässt sich der Zafira seine Größe maximal bei der Parkplatzsuche anmerken.
Im
Straßenverkehr bleibt er spritzig und agil. Seine größte Stärke liegt definitiv im Wegfedern
von Bodenwellen und Schlägen in der Fahrbahn. Seine Federung ist so butterweich, dass
auch von Rückenschmerzen geplagte Personen nicht mehr aus ihm aussteigen werden
wollen. Der Nachteil einer solch dämpfenden Federung ist natürlich das Kurvenverhalten. Mit
einem Familyvan wird man vermutlich keine Rennen fahren wollen, dennoch merkt man ab
80 km/h deutlich das Weghängen in Kurven. Für Stadt und Landstraße ist der Zafira aber bestens geeignet. Auch auf der Autobahn wird man mit ihm wie auf Wolken dahingleiten und erholt am Ziel ankommen. Einziges Manko: Ab Tempo 140 merkt man dann doch, dass es etwas schwerer vorwärts geht.
Was sagt dieser Test also aus? Der Opel Zafira ist ein Familienvan, der sich nicht verstecken zu braucht. Technisch ist er auf der Höhe der Zeit und das günstiger als die Konkurrenz. Das Fahrverhalten ist einem Van entsprechend komfortabel gehalten und Platz bietet er jede Menge. Viele Autokäufer werden trotzdem lieber zu Touran oder Sharan greifen. Manche aus Gewohnheit, manche aus Vorurteilen heraus. Daran wird auch das frische Design und das mehr an Ausstattung im Opel nichts ändern können. Ein Lichtblick für Opel bleibt dennoch - in letzter Zeit höre ich von immer mehr Menschen, dass sie vom Service bei VW enttäuscht und den Kosten überrascht sind. Viele Davon wechselten auf Opel und sind durchaus zufrieden. Vielleicht nimmt VW hier seine Vormachtstellung in der Automobilbranche zu gelassen und fällt bei all den technischen Neuerungen im wichtigsten Bereich zurück...den Kunden! Denn die beste Technologie bringt einem nichts, wenn sie niemand kauft.