Mazda MX5 - 2017
Beim neuen Mazda MX5 besinnte sich Mazda auf das Wesentliche. Auf das, was einen Roadster ausmacht. Dementsprechend wurde auf Schnickschnack aller Art verzichtet und das Auto so einfach wie möglich zu gestalten, um den Fahrer an das zu erinnern, worum es beim Auto eigentlich geht - das Fahren.
Zu allererst möchte ich klarstellen, dass die Einfachheit des MX5 keinesfalls ein negativer Aspekt ist. Äußerlich sieht er topmodern aus und wurde für sein Design mehrfach ausgezeichnet. Auch innen fehlt es einem an nichts. Radio, Klimaanlage, alles natürlich an Bord. Es wurde lediglich auf Spielereien verzichtet, die man zum Fahren nicht unbedingt braucht und die für Ablenkung sorgen und so das Fahrgefühl trüben. Beispielsweise wurde auf ein Multifunktionslenkrad verzichtet. Das stört aber überhaupt nicht, denn den Radio kann ich auch ganz "oldschool" an der Mittelkonsole lauter oder leiser stellen. Es wurde einfach versucht Funktionen, die nicht relevant sind, weg zu lassen, ohne auf Komfort zu verzichten. An manchen Stellen wurde dann vielleicht doch etwas zu viel gespart. So sind die Sonnenblenden kaum vorhanden und sehen doch eher provisorisch aus. Doch wie gesagt, geht es bei diesem Auto um Fahrspaß und dazu tragen schicke Sonnenblenden wenig bei. Der Innenraum ist wie das gesamte Auto eher klein bemessen. Die nicht vorhandenen Parkpiepser kann man leicht kompensieren, indem man beim Rückwärtseinparken einfach den Arm nach hinten rausstreckt. Spürt man die Wand, sollte man anhalten. Aber mal im Ernst, man sitzt im kurzen MX5 wirklich weit hinten. Dementsprechend wenig Platz für einen Kofferraum bleibt dem Wagen noch. Aus Fahrersicht sitzt man wirklich sehr tief. Das gibt ein exzellentes Fahrgefühl, fast wie in einem Rennwagen. Genau so agil ist der Mazda auch, denn er ist wirklich sehr, sehr leicht. Da stört es auch weniger, dass die Motorisierung des MX5 etwas schwach ausfällt. Unser Modell hatte nur rund 100 PS unter der Haube, konnte aber dennoch mit guter Beschleunigung punkten. Schnellfahren will man mit einem Roadster ohnehin nicht. Am wohlsten fühlten wir uns mit 80 km/h. Fährt man schneller wird auch das Rauschen langsam unangenehm. Außerdem lässt sich die Landschaft dann nicht mehr so genießen. Die Schaltung im MX5 ist wirklich knackig. Sehr kurze Schaltwege führen das Rennwagenfeeling fort. Zwischendurch kann das Getriebe etwas haken, was aber auch an der geringen Laufleistung unseres MX5 liegen kann. Beim Fahren selbst stellt man schnell fest, dass der Mazda, obwohl er relativ kurz bemessen ist, eine durchwegs lange Motorhaube besitzt. Durch die niedrige Sitzposition und die nach vorne unten abfallende Form der Motorhaube, muss man sich erst ein Gefühl dafür erarbeiten, wie viel Platz nach vorne noch bleibt. Beim MX5 glücklicherweise immer mehr, als man meint.
Mit dem neuen Mazda MX5 ist dem japanischen Autohersteller ein wunderbarer Wagen
gelungen, der in Zeiten von immer mehr Elektronik und Spielereien in modernen Autos einen
Schritt zurück zum Altmodischen macht. Das ist aber keineswegs schlecht, im Gegenteil. Die
Bedienung ist einfacher und man hat mehr Zeit sich wieder auf die Straße und das Fahren zu
konzentrieren und es zu genießen. Auf ausreichend Komfort muss man dabei nicht
verzichten. Trotz allem bleibt der MX5 leider nur ein Zweitwagen, den sich, auch wenn er
sehr günstig ist, nicht jeder leisten kann. Der Mazda eignet sich mit seinem kleinen
Kofferraum und geringen Abmessungen nicht als Alltagsauto. Das war aber sicher auch nicht
der Plan, als man sich ans Zeichenbrett setzte. Der Schwerpunkt liegt schlicht und einfach im
Fahrspaß und der neue MX5 hat definitiv das Zeug dazu, der beliebteste Roadster aus dem
Hause Mazda zu werden.