Mazda 3 - 2015
Der Mazda 3 Sport aus 2015 ist gegenüber seinem Vorgänger optisch wieder ein echter Hingucker. Der Einfluss durch Ford ist beim Autohersteller aus Japan deutlich gesunken und das hat zur Folge, dass Mazda sowohl das Design, als auch die Entwicklung wieder selbst in die Hand genommen hat. Und das merkt man auch!
Wie schon gesagt, hat der neue Mazda 3 optisch mit dem Vorgänger nur sehr wenig gemeinsam. Das liegt vor allem auch daran, dass nun nach dem Mazda CX5 auch der neue 3er den Vorgaben der "Kodo"-Designstruktur folgt. Nicht umsonst wurde das Design mehrfach ausgezeichnet, es ist schlicht, geschmeidig und zeigt hier und da auch Kanten, die dem Auto seinen ganz eigenen Charakter verleihen. Innen fühlt man sich von Anfang an wohl. Die Materialien fühlen sich allesamt großartig an und an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Wenn man etwas suchen will, findet man natürlich immer etwas. So kann es vorkommen, dass bei genauerer Betrachtung ein Spaltmaß der Kunststoffabdeckung etwas größer erscheint als das Andere und auch der Drehknopfregler für das Mazda Connect System in der Mittelkonsole fühlt sich nicht ganz so hochwertig an, aber mit einem VW Golf oder BMW 1er, die alle eine Stange mehr kosten, kann der Mazda locker mithalten. Vor allem die Cockpitabdeckung ist nicht wie bei vielen Konkurrenten aus schnödem Hartkunststoff, sondern aus weichem, sich deutlich besser anfühlenden Kunststoff. Dieses Detail lässt das Innenleben gleich viel angenehmer und hochwertiger wirken, wenngleich man sich aber davor hüten sollte, ein Navigationsgerät oder ähnliches mit Hilfe eines Saugnapfs darauf zu befestigen, da dies hässliche Spuren im Kunststoff hinterlässt. Also besser an die Scheibe damit. Unser Testwagen ist in der Version Revolution, die zweithöchste Version, auch mit einem Headupdisplay ausgestattet. Es funktioniert im Gegensatz zu anderen Herstellern nicht indem es die Geschwindigkeit auf der Windschutzscheibe einblendet. Es wird dazu eine kleine Glasscheibe verwendet, die beim Starten vor der Windschutzscheibe im Blickfeld des Fahrers hochgefahren wird und auf dieser dann sämtliche Daten eingeblendet werden. Dies wirkt vielleicht nicht so hochwertig wie beispielsweise bei BMW, erfüllt aber ihren Zweck ganz hervorragend und ist auch bei tiefstehender Sonne im Gegenlicht noch leicht lesbar. In unserer Version gehören auch LED-Tagfahrlicht, Xenonscheinwerfer, City-Notbremsassistent, Totwinkelassistent und ein Bose-Soundsystem zur Standardausstattung.
Motorisch hat sich ebenfalls viel seit dem letzten Mazda 3, der nun ja schon 7 Jahre alt ist, getan. Das neue Motorenkonzept Skyactiv kommt bei allen neuen Modellen zum Einsatz und ist ein ganz eigener Weg, den Mazda beschreitet, um die Motoren effizienter zu machen. Während andere Hersteller gerne auf Downsizing setzen und ihren Motoren nur mehr wenig Hubraum mitgeben und diese dann mit Turbos aufblasen, versucht Mazda den Verbrauch mit einer höheren Verdichtung des Treibstoffgemisches zu verringern. Dass das funktioniert zeigt der Versuch. Bei sportlicher Fahrweise genehmigt sich unser Testwagen 6,8 l auf 100 km. Man kann ihn aber auch mit 5,2 l fahren, wenn man etwas ökonomischer ans Werk geht. Ausgestattet ist unser Wagen übrigens mit einem 120 PS Benzinmotor. Der Durchzug beim Beschleunigen ist ordentlich. Die meiste Power erhält man bei 4.000 U/min. Erst bei etwa 140 km/h merkt man, dass der Vortrieb allmählich nachlässt. Das Fahrwerk ist eher sportlich abgestimmt, was bei 16 Zoll Felgen weniger auffällt. Hat man aber größere Dimensionen aufgezogen merkt man sich mit Sicherheit, wo am Weg zur Arbeit die Schlaglöcher liegen. Diese lassen sich dann aber umso besser umfahren, denn mit etwas sportlicheren Reifen liegt der Mazda wirklich gut auf der Straße.
Fazit:
Der neue Mazda 3 ist ein wirklich gelungenes Fahrzeug. Optisch weiß er genauso zu überzeugen wie mit den Fahreigenschaften. Die Verarbeitung ist gut gelungen und durch die leicht umzulegende Rückbank wird er zu einem echten Raumwunder. Nachbessern könnte man noch in Sachen Komfort.
PS: Der Mazda 3 ist unser Langzeittestwagen. Es wird laufend Updates zu ihm geben, wie er sich im Alltag schlägt und welche Wehwehchen aufgetreten sind. Es lohnt sich also wieder mal reinzuschauen.



Jahr 1 - 30.000 km
Sein erstes Jahr mit einer durchwegs hohen Kilometerleistung von etwas mehr als 30.000 km hat der Mazda locker und ohne Probleme weggesteckt. Dementsprechend kurz wird auch diese Zusammenfassung sein.
In seiner ersten längeren Fahrt in den Süden wurde leider ein Nagel erwischt. Er bohrte sich glücklicherweise aber flach in den Reifen und dieser konnte durch Vulkanisation einfach und kostengünstig wieder repariert werden. Der Reifen verliert dadurch kaum an Stabilität und kann auch auf der Autobahn weiterhin unter Vollbelastung gefahren werden. Dies wurde auch gemacht und es gab keinerlei Anzeichen für Probleme. Einen Pluspunkt gibt es hier für das Reifenkontrollsystem, welches mich mehrmals vorwarnte, dass der Luftdruck in einem der 4 Reifen absinkt. Das Reifenkontrollsystem bei Mazda ist übrigens nicht wie beispielsweise jenes von Opel direkt im Reifen integriert, sondern liegt im Fahrzeug selbst und misst den Abrollwiderstand der einzelnen Reifen. Ist dieser bei einem Reifen höher als bei den anderen, schlägt es Alarm. Dieses System hat dabei sowohl Vor- als auch Nachteile. Wenn Schneeketten montiert werden oder man sich durch den Schnee kämpfen muss und die Reifen hier und da zu durchdrehen, kann das im System schon mal einen Fehlalarm auslösen. Allerdings synchronisiert sich die Reifenkontrolle spätestens nach dem nächsten Neustart oder andernfalls auch per Knopfdruck im Cockpit neu und alles ist wieder beim Alten. Dieses Problem hat man mit einem im Reifen integrierten System zwar nicht, aber solche sind alleine in der Anschaffung der geeigneten Reifen schon teurer und können bei Auslösen einer Fehlermeldung auch nur vom Fachmann resetet werden, was zusätzlich Kosten verursacht. Sollte man sich mit der modernen Technik nicht gut genug auskennen, wird so auch der bisher immer selbst durchgeführte Reifenwechsel eher auf Kosten der eigenen Brieftasche in einer Fachwerkstätte durchgeführt werden.
Den ersten Winter überstand der Mazda ebenfalls mit Bravour. Der Unterboden wird von Mazda in Ländern, in denen im Winter viel gesalzen wird, übrigens von Werk aus versiegelt. Dieser Schutz soll Korrosionsschäden unter dem Fahrzeug vermeiden. Was allerdings im Winter kaum zu vermeiden ist, sind Steinschläge. Wer kennt das nicht? Man fährt auf der Freilandstraße gemütlich hinter einem anderen Fahrzeug her und zack! - wurde ein Steinchen auf die Motorhaube oder die Windschutzscheibe geschleudert. Im schlimmsten Fall kann so etwas den Austausch einer Scheibe zur Folge haben. Die Scheibe des Mazda 3 schlägt sich aber wacker und hat durch Steinschläge zwar minimale Macken davongetragen, diese sind aber mit freiem Auge kaum auszumachen und laut Fachmann natürlich völlig unbedenklich, da weder Risse, noch tiefe Einschnitte ins Glas verursacht wurden. Auffällig sind diese kleinen Steinschläge aber leider insbesondere bei der Farbe Soul Red Metallic auf Motorhaube, Dach und Kotflügel. Die Farbe ist ein Lack auf Wasserbasis und nur hauchdünn aufgetragen. Darunter liegt die Grundierung aus Zink. Man kann sich vorstellen, dass Silber unter einer dunkelroten Lackierung ziemlich heraussticht. Auszubessern sind diese Stellen kaum, da der Lack sehr speziell und mehrschichtig ist. Sogar erfahrene Lackierer arbeiten nicht besonders gerne mit diesen aufwändigen Lackierungen. Einen günstigen Lackstift in dieser Farbe gibt es zwar von Mazda selbst, dennoch sieht man danach immer noch die betroffenen Stellen. In dieser Hinsicht ist es zumindest aber als gute Konservierung gegen Rost anzusehen. Rost dürfte aber bei diesem Auto so schnell kein Problem sein. Die bei anderen Fahrzeugen, wie etwa VW Golf VII, beobachteten Spuren von Rost um solche Steinschläge auf dem Blech bleiben komplett aus. Nicht umsonst bietet Mazda nach einigen Problemen beim Vorgänger eine zwölfjährige Rostschutzgarantie an.
Ansonsten wurde noch ein Seitenspiegel auf der Landesstraße von vom Seitenspiegel eines entgegenkommenden Autos getroffen. Bis auf einen Sprung in der Kunststoffverkleidung war dem Spiegel nichts passiert. Er wurde aber natürlich trotzdem ausgetauscht. Ersatzteile sind für den Mazda demnach schnell verfügbar.
Abschließend bleibt nur zu sagen, dass es im ersten Jahr mit dem Mazda keine technischen Schwierigkeiten gegeben hat. Er musste nicht, wie bei Neuwagen oft üblich, nochmal zurück in die Werkstatt um Feinjustierungen durchzuführen und fuhr vom ersten Tag an bis heute souverän und ohne Probleme. Alle Assistenzsysteme funktionieren tadellos. Wir sind gespannt auf Jahr 2 mit unserem Mazda 3.
Jahr 2 - 60.000 km
Das zweite Jahr war glücklicherweise wieder gänzlich unauffällig. Keine ungeplanten Reparaturen, keine Schäden, nichts. Neben den Serviceinterwallen wurde die Werkstätte nur 1x von innen gesehen. Die vorderen Bremsbeläge mussten bei 53.000 km ersetzt werden. Mein Mazdahändler wies mich aber schon beim 40.000 km Service darauf hin, nach etwa 10.000 bis 15.000 km Laufleistung, die Beläge tauschen zu müssen. So konnte man sich früh genug darauf einstellen. Sehr guter Kundenservice an dieser Stelle von Autohaus Huber in Kolbnitz im Mölltal. Das soll jetzt keine Schleichwerbung sein, aber selten fühlte ich mich von meinem Fahrzeughändler und Mechaniker so gut und freundlich betreut, wie in diesem Fall.
Die Bremsbeläge sollten aber im Normalfall auch deutlich länger halten. Viele Kilometer auf Bergstraßen und sportliche Fahrweise fordern in meinem Fall aber ihren Tribut. Das nehme ich aber gerne in Kauf und freue
mich schon auf Jahr 3, mit meinem liebgewonnenen Mazda 3.